Wie das Wasser durch den See fließt
Rheinbrech – so heißt die Stelle, an welcher der Alpenrhein in den Bodensee fließt. Oder, um es namensgerecht zu formulieren, sich deutlich sichtbar am See bricht: Das dank der mitgeführten Sedimentfracht meist schmutzig-bräunliche Rheinwasser wabert in großen Wolken in den See hinaus, um dann dort zu versinken. Dabei mischen sich die beiden Wasserkörper zunächst kaum. Verwunderlich ist dies nicht: Das Rheinwasser ist wegen der meist niedrigeren Temperaturen und der gelösten Schwebstoffe schwerer als das Oberflächenwassers des Sees.
Erst wenn die Wasserkörper ungefähr gleich schwer sind, schichtet sich das Rheinwasser in der „zugehörigen“ Tiefe des Sees ein. Mit Hilfe von Sonden, die Temperatur, Trübung und andere Parameter messen, sowie mit Driftkörpern können die Wissenschaftler den weiteren Weg des Rheins verfolgen. Die so gewonnenen Daten dienen dann als Basis für Simulationsberechnungen, mit denen die Strömungsverhältnisse im Computer berechnet werden können. Dabei gibt es je nach Wetterlage unterschiedliche Möglichkeiten, wie sich nicht nur der Rhein, sondern auch andere Zuflüsse im See einschichten. Oder wie sich an kalten Wintertagen lokale Strömungen von Buchten in den See hinaus entwickeln können, so genannte Dichteströme.
Wie der Rhein nach dem Rheinbrech im Bodensee weiter fließt, hängt also von vielen Faktoren ab. Ein Teil des Rheinstroms kann zum Beispiel in einer riesigen Kehrströmung ab etwa Romanshorn am schweizerischen Ufer in Richtung Rheinmündung zurückfließen. Sichtbar wird der Rhein erst wieder als Seerhein in Konstanz – dort ist auch in der Mitte der alten Rheinbrücke der offizielle Rheinkilometer 0. Gut an der Strömung zu erkennen ist dann der weitere Verlauf des Rheins im Untersee, bis bei Stein am Rhein der Bodensee zu Ende ist und der Hochrhein beginnt.
Internetlinks:
Einige Infos dazu sind im Abschnitt „Der Klimawandel und die Bodenseezuflüsse“ im Klima-Flyer: http://www.igkb.org/fileadmin/user_upload/dokumente/aktuelles/Klimbo_Broschuere_Web2_reduziert.pdf