Das Klima ändert sich – und der See auch
Weltweit ist der Klimawandel voll im Gange. Und auch am Bodensee sind die Folgen bereits deutlich zu spüren: So sind die Wassertemperaturen an der Seeoberfläche in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen: Lag der Mittelwert in Seemitte in 0,5 Meter Tiefe im Zeitraum von 1962 bis 1989 bei 10,9°C, waren es im Mittel der Jahre 1990 bis 2014 bereits 11,8 °C, was einem Anstieg um 0,9 °C entspricht. Im linearen Trend ergab sich in diesem Zeitraum ein Anstieg von 0,03 °C pro Jahr.
Für den Bodensee hat diese Erwärmung eine ganze Reihe von Konsequenzen, die sich ebenfalls bereits abzeichnen. Insbesondere verändert sich das Mischungs- und Schichtungsverhalten: Im Frühjahr erwärmt sich das Wasser zeitiger, während es im Herbst länger warm bleibt. Dies führt dazu, dass der Zeitraum kürzer wird, in dem sich der See im Winterhalbjahr bis in große Tiefen durchmischen und dabei Sauerstoff tanken kann. Damit aber wächst die Gefahr, dass der Sauerstoffgehalt am Seegrund nach mehreren Jahren mit ungenügender Durchmischung immer niedriger wird.
Andererseits könnten in Zukunft andere Wege an Bedeutung gewinnen, auf denen ebenfalls kühles und sauerstoffreiches Wasser in die Tiefe des Sees transportiert wird. Dazu zählt zuströmendes Flusswasser – insbesondere aus dem Rhein – genauso wie kaltes Wasser aus Buchten, das im Zuge der sogenannten kalten Dichteströme am Seegrund entlang in Richtung Seemitte fließt. Seit einigen Jahren erforschen Wissenschaftler solche Zusammenhänge und andere mögliche Folgen der klimatischen Veränderungen, unter anderem im Rahmen des Forschungsprojekts „Klimawandel am Bodensee“ (KlimBo).
Internetlinks:
IGKB-Broschüre „Wie fit ist der Bodensee für den Klimwandel?“
http://www.igkb.org/fileadmin/user_upload/dokumente/aktuelles/Klimbo_Broschuere_Web2_reduziert.pdf