Die Uferzone: attraktiv und sensibel
Schon unsere Vorfahren haben den Bodensee als Lebensraum geschätzt – davon zeugen die zahlreichen Überreste prähistorischer Siedlungen am Seeufer. Auch heute noch ist der Bodensee für Einheimische und Touristen höchst attraktiv. Doch das hat seinen Preis: Straßen führen am Ufer entlang, Boote und Schiffe brauchen Anlegestellen und Häfen und die ufernahen Grundstücke wurden vielfach mit Mauern gesichert.
„Harte Verbauung“ statt natürliche Ufern, Beton statt Sand und Kies: Die Flachwasserzone, der für Tiere und Pflanzen wichtigste Teil des Sees, ist als Lebensraum gefährdet. Bei einer Kartierung um die Jahrtausendwende wurde etwa die Hälfte des Ufers als „erheblich beeinträchtigt“ oder „hart verbaut“ eingestuft. Nur etwa ein Drittel ließ sich als „naturnah“ klassifizieren.
Seit Jahren werden naturferne Ufer mit hohem Aufwand an zahlreichen Stellen des Sees renaturiert. Das kostet sehr viel Geld, und manchmal wird auch heftig darum gestritten. Aber alle sind sich einig: Es muss wieder mehr natürliche oder wenigstens naturnahe Ufer geben. Dann haben auch wieder ganz besondere Pflanzen eine Chance wie das Bodensee-Vergissmeinnicht und andere typische Vertreter der kiesig-steinigen Bodenseeufer. Diese Pflanzengesellschaft ist europaweit einmalig und daher durch EU-Recht geschützt.
Internetlinks:
Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU): http://www.bodensee-ufer.de/